Trüffel-Genuss-Reise ins Périgord und Querçy im Januar 2019

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Ein Reise-Bericht von unserem Gast Reinhold Currle

Von unserem Trüffel-Verbandsmitglied Bettina Koberstein aus Stockach mit Trüffelkulturen im Hegau und im Quercy in Südwestfrankreich wurde Ende Januar/Anfang Februar eine Trüffel-Genuss-Reise ins Quercy und ins Perigord ausgerichtet.
In die Hauptanbaugebiete des Perigordtrüffels in Frankreich, gelegen beidseits des touristisch bekannten Dordogne-Tals.

Wir, eine Kleingruppe von 10 Personen, begleitet und beschützt von 5 mitreisenden, geräuschlosen, friedfertigen Trüffelhunden, waren untergebracht in restaurierten Gemäuern eines altehrwürdigen, weitläufigen Gutshofs, inmitten eines wunderschönen, ruhigen Wiesentals, gelegen im Nahbereich der Stadt Cahors und der Autobahn.
Betreut und umsorgt durch die Eheleute Koberstein.

Diese bunt zusammengewürfelte Gruppe mit unterschiedlichstem Trüffelbezug entwickelte durch gemeinsames Erkunden, Erleben, Kochen, Genießen, Aufräumen und beim Abwasch während dieser Tage ein kameradschaftliches Miteinander mit fachlichem Austausch, Geselligkeit, Lebens- und Gaumenfreuden in gegenseitiger Bereicherung und Wertschätzung.

Wir besuchten die historischen Städte Cahors und Sarlat in den Flusstälern der Dordogne und der Lot und den mittelalterlichen Pilgerort Rocamadour.

Unsere besondere Aufmerksamkeit galt indes den von Flüssen zerklüfteten, wasserarmen Hochplateaus aus Juragestein, französisch „Causse“ genannt, mit aufliegendem kargen Grund und lichten Eichenwäldern: die Heimat des Perigordtrüffels.

Höhepunkt der Reise war das „Fete de la truffe a Lalbenque“, ein mehrtägiges Trüffelfest inmitten der Erntezeit, im beschaulichen Örtchen „Lalbenque“.
Gesellschaftlicher Höhepunkt dieses Fests in dieser Gegend war ein festliches, mehrstündigen 6-Gänge-Menu mit geschätzt 500 Gästen bis in die späten Nachmittagsstunden.

Unterstützt mit passenden, regionalen Weinen und durchwoben mit neuesten Hutmoden, ein Gastbeitrag der dortigen, wohl frankreichbekannten Hutmacherzunft, gekonnt zelebriert durch eine anmutige Schar wohlgeratener Töchter der Gegend.

Anderntags am Morgen,Trüffel-Koch-Workshop mit dem zwei Sterne-Koch, Pascal Bardet, französischen Feinschmecker wohl bekannt aus dem Fernsehen und dazu „Monique“, lokale Kochgröße, Inhaberin, Küchenchefin und „Grüß-Gott“- und „Ade“-Tante“ in ihrem räumlich überschaubaren Dorf-Gasthaus, vorzufinden in einem noch weiter draußen gelegenen, verschlafenen Örtchen, in dem schon unter dem Tag die Bürgersteige hochgeklappt sind.
Diese umtriebige, leicht angegraute, charmante, aber kontrolliert auftretende und vor Lebensfreude sprühende Dame im angehenden Vorruhestand provozierte die Sterne-Kollegen nach Belieben zu einem Gedanken- und Schlagabtausch auf offener Bühne mit Witz, Ironie und Können, getragen von großem, gegenseitigem Respekt und Wohlwollen aller und mit wiederholtem Szenen-Applaus der rd. 100 Zuschauer.
In den Pausen dazwischen freie Bühne für das Publikum zum gemeinsamen Verzehr der Küchen-Genüsse, Zeit für Gedankenaustausch und Fragen an die „Könner“ und Zeit für Notizen dienstbeflissener Ehefrauen mit Hinweisen zur besseren Ernährung der zuhause gebliebenen Ehemänner.
So was kann Fernsehen nicht leisten!
Nachmittags dann Trüffelmarkt für geschäftliche Abnehmer mit genau festgelegtem Prozedere und Regularien.
Beginn 14.30 Uhr mit Glockenschlag.

Gestärkt vom Mittagessen im Restaurant „lion d’or“ verfolgten wir das Markttreiben aus der Pole-Position oben vom Balkon im 1. Stock des Restaurants.

Dann anderntags Suchwettbewerb für Trüffelhunde auf englischem Rasen des dortigen Fußballplatzes. Pro Suchfeld jeweils 10 -15 fachmännisch angelegte Trüffelverstecke in den Rasen eingelassen. An einem anderen Tag Trüffelsuche mit Trüffelschwein „Kiki“ auf einem Versuchsfeld der „Station Trufficole“, der dortigen Trüffel-Forschungs-Station.

An Tagen ohne Restaurant-Verpflegung legten wir gemeinsam oder in Gruppen Hand an in unserer Unterkunfts-Küche für ein vom Veranstalter-Ehepaar bestens vorbereitetes Abendmenü.
Am vorletzten Abend nach dem vielen Schlemmen die Zäsur: es gab das traditionelle Pilgeressen auf dem Jakobsweg dieser Gegend, das „Aligot d’Aubrac“, ein Armen- und Büßergericht, einen einfachen, aber äußerst labhaften Kartoffelbreimit Käse, Sahne, Butter und Knoblauch.
Und am letzten Abend zauberten wir im letzten Trüffel-Workshop in 2-er Teams ein 5-Gänge-Menü auf den Tisch und freuten uns über diese gelungene Reise, bestens vorbereitet und organisiert durch Bettina Koberstein und Ehemann Jürgen. Unser Dank ist ihnen gewiss!

Reinhold – Vielen herzlichen Dank von uns für diesen tollen Reisebericht!

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